Poppholzer Oldtimertreffen und Oldtimerpflügen

Teilnahme der Schlepper und Gäste übertraf die Erwartung der Gastgeber

Allgeier, Mercedes, Holder, Kramer, Fordson, MAN, Ferguson, Fahr, Porsche Diesel, Deutz, Hanomag, IHC, Lanz-Bulldog, Volvo Benziner: klangvolle Namen für Sachverständige und Interessierte, die am Sonnabend, dem 24. August 2002, auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Heiko Sell in Poppholz zusammengekommen waren, um hier am 1. Poppholzer Oldtimertreffen und Oldtimerpflügen teilzunehmen.


In kurzen Abständen hintereinander ziehen die Oldtimer auf der Hauskoppel ihre Furchen: IHC (International Harwester Company), Baujahr 1962, gefolgt von Deutz, Baujahr 1954, und Lanz-Bulldog, ebenfalls Baujahr 1954.

Der Landmaschinenmechaniker Heiko Sell und sein Vater Uwe Sell, die sich in der Freizeit mit alten Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Maschinen befassen, waren in den letzten zehn Jahren bereits auf mehreren Treffen gewesen, auf denen Oldtimerfreunde mit ihren alten Traktoren zum Kennenlernen und Gedankenaustausch zusammenkamen. Dabei reifte in ihnen der Gedanke, einmal selbst eine derartige Veranstaltung auszurichten, zumal sie auch beste Voraussetzungen vorweisen könnten: Auf ihrem landwirtschaftlichen Anwesen würde genug Ausstellungsfläche für die Traktoren vorhanden sein und zusätzlich stünden zwei große Hauskoppeln zur Verfügung.

In diesem Jahr wurde der Gedanke erstmals in die Tat umgesetzt. Was sich dann auf ihre Einladung hin nach Poppholz in Bewegung setzte, übertraf ihre Erwartung: Ungefähr 70 Oldtimerfreunde trafen mit 35 Oldtimerschleppern mit den oben aufgezählten klangvollen Namen, davon 18 mit Pflug, nach und nach bei ihnen ein. Sie hatten sich schon früh am Morgen in Wanderup, Joldelund, Husby und Orten der näheren Umgebung auf den Weg gemacht.


Ausstellung der Traktoren: (v.l.) Lanz-Bulldog Typ 3506 (mit Dach), Baujahr 1951, Besitzer Heiko Sell, Poppholz; Deutz Typ F2M315, Baujahr 1935, Besitzer Günter Asmussen, Stolkerfeld; Hanomag Typ 324, Baujahr 1962, Besitzer ebenfalls Günter Asmussen

Nebeneinander aufgereiht, gaben die Traktoren einen Eindruck von den unterschiedlichen Marken und Typen sowie deren Entwicklung bis zum Jahre 1974. Das älteste Fahrzeug war ein 1935 gebauter Deutz-Trecker, Typ F2M315. Heiko Sell, der alle Maschinen in- und auswendig kennt, fügte erläuternd hinzu: ein sogenannter Stahlbauschlepper, da das Getriebegehäuse aus Stahlbauhälften zusammengeschraubt ist. Der Trecker tat vor dem 2. Weltkrieg auf einem Gut in der Nähe von Stettin seine Dienste, zog am Kriegsende das wenig verbliebene Hab und Gut in einem Flüchtlingstreck nach Westen und fand schließlich in Stolkerfeld bei Günter Asmussen eine neue Bleibe. Nur ein Jahr jünger war ein Hanomag-Traktor, Typ AR38, der auch eine Geschichte zu erzählen weiß. Er diente lange Zeit in einem Zirkusunternehmen, bevor ihn der Oldieliebhaber Werner Krause aus Böklund erwarb, in vielen Stunden restaurierte und in einen tadellosen Zustand brachte.

Am Rande waren zum Vergleich auch mehrere neue Schlepper ausgestellt, die in ihrer Größe und Leistungsstärke die alten um ein Vielfaches übertrafen.

Zusätzlich hatten Heiko und Uwe Sell jedoch einen weiteren Punkt ins Programm genommen, der zwar hier und da in entfernter liegenden Orten Bestandteil des Tagesablaufs ist, nicht jedoch in den von ihnen besuchten Treffen im Landesteil Schleswig. Die Fahrer sollten die Funktionstüchtigkeit ihres Treckers, aber auch ihr eigenes Können unter Beweis stellen. Dafür wurden die beiden Hauskoppeln unter Pflug genommen. Bei allem Spaß an dieser neuen Aktion sollte dennoch auf eine gute Einstellung der mechanischen Teile und auf ein sauberes Pflugbild geachtet werden, was zur Freude der Teilnehmer und der vielen Besucher gelang. Dabei saßen nur teilweise ehemalige Landwirte am Steuer, die meisten hatten sich die richtige Bedienung der Funktionen und das saubere Pflügen im Laufe der Zeit selbst angeeignet.
Abends lud das Zelt zu einem gemütlichen Beisammensein ein, und aktuelle Bilder, digital am Tage während der Aktionen aufgenommen, wurden an die Wand projiziert. Die Freude, in dieser Runde zusammenzukommen und miteinander zu feiern, war so groß, dass viele bis tief in die Nacht, so manche bis zum Morgen blieben.

Die Veranstalter Heiko und Uwe Sell waren mit diesem 1. Treffen auf ihrem Anwesen sehr zufrieden. "Ein erneutes Treffen in Poppholz im nächsten Jahr ist angedacht", meinten sie abschließend und würdigten damit die gute Resonanz, die das Treffen bei den Oldtimerliebhabern, aber auch bei den Gästen gefunden hatte.

(Auszug aus dem Treenespiegel)